Das A und O bei einem Windgenerator ist der verfügbare Wind. Hierbei sind die Hauptkennzahlen die Windgeschwindigkeit im Jahresmittel sowie die Verteilung der Windrichtungen bzw. die Hauptwindrichtung. Ähnlich der Verschattung bei der PV spielen ausserdem Verwirbelungen durch Hindernisse wie Gebäude oder Bäume eine Rolle. Zuletzt wird der Wind nahe am Boden abhängig von der "Rauheit" der Erdoberfläche abgebremst, die Windgeschwindigkeit ist also abhängig von der Höhe über Grund. Es gilt "umso höher umso besser".
Meistens wird deshalb vor Planung einer Windanlage eine Langzeit-Messung der Windgeschwindigkeit empfohlen. Ergebnis ist die Durchschnittsgeschwindigkeit nach Windrichtung. Bei uns ist die Hauptwindrichtung Nordwest, das Jahresmittel liegt bei ca. 5 m/s. Wir haben das ein halbes Jahr gemessen (siehe unsere Wetterstation). Für eine erste Einschätzung kann man auch in einem Windatlas nachsehen. 5 m/s sind ein sehr guter Wert (Daumendrücken, dass es stimmt), nur an der Nordseeküste kommt man da nochmal deutlich drüber.
Eine längere Diskussion hatten wir zum genauen Standort. Das Flurstück auf dem die Kleinwindanlage gebaut werden soll ist ein 2 Hektar großes Stück Grünland. Genau genommen handelt es sich um einen kleinen Hügel. Erste Planungsposition war deshalb ganz oben auf dem Hügel. Abstand zum Schlafzimmer waren 50 Meter, bei Hauptwindrichtung hätten aber größere Bäume hinter der Windrad einen gewissen Staudruck / Verwirbelungen produziert. Spoiler: im Bauantrag sind wir deshalb von der Hügelspitze 50 Meter in Richtung West geschoben. Das Windrad steht also an der sanft aufsteigenden Flanke des Hügels - jetzt 100 Meter vom Schlafzimmer und 150 Meter vom nächsten Nachbar entfernt. Nachteil: die zu verlegenden Kabel sind jetzt 150 Meter lang...
Im Bild sind Tests zu Verwirbelungen am Hügel per Drachen zu sehen. Hat Spass gemacht, erkennen konnte man aber nichts.
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