Die Elektroinstallation ist eigentlich so etwas wie mein Spezialgebiet. Für die Realisierung der Windanlage ist sie dennoch eine Herausforderung. Die drei wesentlichen Themen sind die Kabellängen, das für die Einspeisung einzuhaltende Messkonzept inklusive Trennung PV / Wind sowie die Integration mit der PV Anlage bzw. Hausspeicher.
Vielleicht ist es am Besten mal den Weg des Stroms zu verfolgen: bei Windgeschwindigkeiten über 2,6 m/s fängt das Windrad an zu drehen und erzeugt dreiphasigen Wechselstrom. Die Spannung variiert je nach Drehzahl noch sehr stark. Der Strom wird mit einem dicken Kabel (4 x 10 mm2) über 150 Meter von der Windanlage zum Stall transportiert. Hier hängt ein für Windanlagen spezialisierter Wechselrichter der aus dem variablen Wechselstrom den üblichen 230 / 400 V Drehstrom macht. Dieser wird dann entweder von Verbrauchern im Haus direkt konsumiert, in den Hausspeicher geladen, für die Warmwasserversorgung (Heizpatrone) genutzt oder eingespeist.
Das Problem liegt bei den Regelungen zur Einspeisung. Die Vergütungen für PV und Wind unterscheiden sich geringfügig, entsprechend muss gemessen werden ob eine eingespeiste kWh aus Solar oder Wind kommt. Das geht nur in dem man den Windstrom auf einer separaten Leitung bis zum Hausanschluss führt und hier den Fluss in Richtung zurück ins Haus bzw. Einspeisung misst. Das Stichwort ist "separate Leitung". Auf der Koppel muss die ohnehin vom Windrad bis Stall gelegt werden, von Stall zum Haus wird ein zusätzliche Leitung - parallel zur vorhandenen - benötigt.
Damit die Speicherung vom Windstrom im Hausspeicher funktioniert, müssen das Photovoltaik-System und der Windstrom-Wechselrichter zusammenarbeiten. Der Hausspeicher ist nämlich Bestandteil der PV Anlage. Die Nachfrage beim Hersteller der PV Anlage war hier nur teilweise erfolgreich, vieles wird sich erst bei Erprobung klären.
Zuletzt muss der Netzbetreiber der Einspeisung von PV und Wind zustimmen. Die Leitungen dürfen nicht überlastet werden. Bei der PV war das mit 22.7 kWp zwar kein Problem, eine Zusage für die zusätzlichen 7.5 kW aus Wind ist allerdings noch nicht da. Die Beantragung macht der Elektriker, aktuelle Wartezeiten zum Thema Einspeisung liegen bei 6 Wochen...
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