Status ist also, dass der Prüfstatiker auf neue Normen besteht die der Hersteller für den ausgewählten 12 Meter Kippmast noch nicht umgesetzt hat. Ob das eine Ermessensfrage ist oder nicht ist mir nicht klar. Nach Diskussion mit zwei anderen Statikern kann man den schwarzen Peter jetzt sowohl dem Prüfstatiker als auch dem Hersteller zuschieben. Beides nützt mir und dem Projekt aber gar nichts. 

Ich sehe jetzt folgende Optionen:

  • Ich ersetze den 12 Meter Kippmast mit einem anderen Mast der eine neue Statik besitzt. Das trifft z. B. auf den ursprünglich geplanten 21 Meter Mast zu. Voraussetzung ist hier, dass die Baugenehmigung mit vertretbarem Aufwand geändert werden kann. Nachteil wäre, dass ich mich ja bewusst gegen diesen Mast entschieden habe und somit auf die Möglichkeit zu kippen verzichte.
  • Soweit das Amt zustimmt, kann man den Prüfstatiker wechseln. Ob das eine Änderung ergibt ist fraglich. Alternativ - und ebenfalls nur nach Zustimmung des Amts - könnte man selbst einen Statiker beauftragen, der eine Prüfbefreiung in Schleswig-Holstein hat. Den Statiker müsste man allerdings erst mal finden, er müsste bereit sein mit der bestehenden Statik zu arbeiten und ich müsste ihn am Ende selbst bezahlen. Dafür entfallen Kosten beim Prüfstatiker.
  • Der Hersteller - bzw. sein Statiker - findet gemeinsam mit dem Prüfstatiker eine Lösung die für alle akzeptabel ist. Die Chancen hierfür stehen aber denke ich nicht gut. Dazu müsste es Bereitschaft aller Seiten geben eine Lösung zu suchen. Und Kooperation von Amt, Prüfer, Hersteller mit Priorität "Kunde" ist wohl eher Wunschdenken. 
  • Der Hersteller überarbeitet die Statik komplett und gemäß der neuesten Normen. Das würde natürlich das aktuelle Problem lösen. Es gibt aber eine Reihe von Nachteilen: die Erstellung einer neuen Statik benötigt 3 bis 4 Monate. Nachdem sich die Verfügbarkeit des Wechselrichters ohnehin in Richtung Mitte nächsten Jahres verschiebt, müsste das noch nicht mal Auswirkungen auf die Inbetriebnahme haben. Müsste nicht, wird aber vermutlich... Die Erfahrung im Projektmanagement sagt mir erst mal, dass die Akzeptanz der Verzögerung immer zu noch mehr Verzögerung führt. Besser ist es früh abzuschliessen was man früh abschliessen kann. Weiterhin bin ich komplett von der Priorität des Herstellers abhängig die neue Statik zu beauftragen und voran zu treiben. Weiterhin ist nicht gesagt, dass der Prüfstatiker mit der nächsten Statik zufrieden ist und das Spielchen danach weiter geht.

Nichts davon gefällt mir. :-(

Drei Tage später informiert mich der Hersteller, dass die Statik komplett neu erstellen wird. Also die letzte Option oben. Sicher die sauberste Lösung, verurteilt mich jetzt aber für 3 Monate zu Untätigkeit. Gut, dass es noch andere Themen im Umfeld gibt, gerade ruft doch tatsächlich mein Solar-Grosshändler an... Die im Januar bestellte Verdoppelung unseres Hausspeichers ist in Rotterdam angekommen. 9 Monate Lieferzeit ab Bestellung. Das ist fast identisch mit dem ersten Speichermodul in 2020.

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